Folge 11 - Proschat Madani „Zeit der Turbulenzen.“
Shownotes
Proschat Madani ist eine der bekanntesten österreichischen Film und TV-Schauspielerinnen. Ihren bekanntesten Rollen spielt sie in ORF-Serien „Vorstadtweiber“ oder „Walking on Sunshine“ oder der deutschen Krimi-Serie „Morden im Norden“. Im Kino feierte sie zuletzt als eine der beiden Hauptdarstellerinnen (mit Caroline Peters) in „What a Feeling“ (Regie Kat Rohrer) international große Erfolge. Im Herbst 2025 bringt Proschat Madani ihr neuestes Buch „Leben Spielen“ auf den Markt.
Die Wechseljahre sind eine „Zeit der Turbulenzen“ meint die beliebte Schauspielerin im Gespräch mit Birgit Fenderl und schildert, warum sie diese Lebensphase als „radikalen Umschwung in ein anderes Leben“ empfindet. Abgesehen von Äußerlichkeiten, wie Veränderungen an Haut oder Haaren, sind die Wechseljahre laut Proschat Madani vor allem auch psychisch eine belastende Zeit, auch „weil in der Lebensmitte so viel zusammenkommt“. Besonders in ihrem Beruf sei älter werden immer noch ein Nachteil - und wenn Frauen 50plus in Film und Fernsehen besetzt werden, dann „nur Schauspielerinnen, die aber aussehen wie ewige 30“… Mit dem eignen Alter Frieden zu schließen empfindet der TV-Star als Herausforderung, an der man ständig arbeiten müsse. Deshalb empfiehlt sie im Meno-Tipp: elastisch und neugierig bleiben.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Liebe Brücher, das sieht inzwischen viel über die Wechseljahre geredet zumindest.
00:00:04: Wenn du davon hörst, was ist deine erste Assoziation?
00:00:07: Wenn ich an meine ganz persönliche Erfahrung denke, ist es eine Zeit der offensichtlichen Veränderungen mit unter auch der Turbulenzen.
00:00:18: Ich würde sagen, es ist auch eine Zeit der Verluste des Abschiednehmens von einigen Dingen, aber auch eine Zeit der Gewinne.
00:00:29: Von Wegen, Pause, Wechseljahre, ein fulminanter Neustart
00:00:34: mit Birgit
00:00:36: Fendern.
00:00:40: Einen wunderschönen guten Morgen.
00:00:42: oder vielleicht ist das bei euch ja schon mitten in der Nacht oder ihr geht gerade mit dem Podcast eine Runde spazieren.
00:00:48: Ganz egal wo, wann und wie auch immer ihr zuhört.
00:00:52: Ich freue mich sehr euch heute zur ersten Folge der zweiten Staffel begrüßen zu dürfen.
00:00:58: Die Stimme, die ihr schon gehört habt, die gehört zu meinem heutigen Gast.
00:01:02: Ein Außergewöhnelsen.
00:01:03: und wunderbaren Schauspielerin und Artorin, liebe Broschardt-Madani, ich freue mich riesig, dass du heute mit mir sozusagen die zweite Staffel eröffnest.
00:01:11: Ich freue mich auch riesig und danke für die Einladung.
00:01:14: Ja, danke fürs sofort Zusagen, die über die nächsten Jahre zu sprechen.
00:01:17: Ist ja auch nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit.
00:01:21: Bevor
00:01:22: wir miteinander reden und bevor ich dich dann auch noch ordentlich vorstelle, erlaubt mir bitte kurz ein paar Worte zur ersten Staffel.
00:01:28: Im April, das ist ungefähr ein halbes Jahr her, da habe ich mein Leben als Podcaster eigentlich erst gestartet mit diesem Podcast.
00:01:34: Und er hat sich wirklich viel getan.
00:01:36: Er hat mich sehr gefreut, dass wirklich viel auch mediales Interesse da war.
00:01:41: Ich bin oft von Kolleginnen von Zeitungen interviewt worden, auch im ORF war ich eingeladen.
00:01:45: Ganz besonders gefreut hat mich, dass mich die Zeit die Wochenzeitung, die Zeit eingeladen hat, über die Wechseljahre zu reden.
00:01:51: Also man sieht das Thema ist brennt unter den Fingernegeln.
00:01:54: Es waren großartige Gäste da, von Ursula Strauß über AMS-Chef Johannes Kopf oder das Ehepaar Carolin Pinkus und Cornelius O'Bonnie und alle anderen auch.
00:02:03: Ich freue mich auf weitere solche spannenden Gespräche.
00:02:05: Wir werden gleich ans Miteinander führen, du und ich.
00:02:07: Und ich bedanke mich ganz, ganz herzlich an dieser Stelle auch bei allen Hörerinnen, die auch mir so tolle Reaktionen immer wieder gegeben haben.
00:02:15: Ich war wirklich erstaunt und bin es immer noch, wie oft ich auf Straße oder im Café-Haus oder in der U-Bahn angesprochen werde.
00:02:21: Und
00:02:22: weil man das zusammenfassen will, ist es meistens so eins, ah wie gut, anderen geht es auch so und es wird endlich drüber geredet.
00:02:28: Und wir werden weiterhin darüber reden hier in dem Podcast.
00:02:30: Es gibt noch ganz viele Themen und es gibt ganz viele individuelle Geschichten und so eine individuelle Geschichte ist auch deine Geschichte, liebe Broscha.
00:02:39: Und bevor es losgeht, eine kurze Werbeschaltung.
00:02:42: Amnibiotik aktiv unterstützt nicht nur diesen Podcast, sondern begleitet Frauen auch durch wechselhafte Zeiten im Leben.
00:02:50: Amnibiotik
00:02:50: aktiv
00:02:51: erhältlich in deiner Apotheke.
00:02:55: um dich mal ordentlich vorzustellen, weil das habe ich noch nicht gemacht.
00:02:58: Muss man ja eigentlich nicht.
00:02:59: Man kennt dich natürlich sehr.
00:03:00: Du bist eine der bekanntesten Schauspielerinnen in diesem Land.
00:03:03: Du hast gerade erst auch mit einem großartigen Kinofilm, wie ich finde, Water Feeling, die Kinosäle gefüllt, nicht nur in Österreich, auch in Deutschland und darüber hinaus.
00:03:13: Und du bist auch
00:03:14: ein Torring.
00:03:15: Und dieser Herbst ist wieder mal eine aufregende Zeit für dich.
00:03:18: Dein neues Buch, Lebensspiel, kommt auf den Markt.
00:03:21: Warum schreibst du gern?
00:03:23: Weil ich, um zu wissen, was ich denke, schreiben muss.
00:03:28: Das ist für mich die beste Art, darauf zu kommen, was da in mir alles so gelagert ist.
00:03:34: In irgendwelchen Erinnerungskammern, die dann plötzlich aufschlagen, während ich schreibe und ich mich dann an Dinge erinnere, von denen ich geglaubt habe, die ich überhaupt vergessen habe zu vergessen.
00:03:47: Und
00:03:47: die kommen dann wieder während du schreibst?
00:03:49: Die kommen
00:03:49: dann während ich schreibe Assoziationen.
00:03:51: und wenn ich mich für ein Thema interessiere und den Auftrag habe oder selber den Wunsch ein Buch zu schreiben, ist es ja nicht so, dass ich anfange zu schreiben und quasi weiß, was ich schreiben werde, sondern ich nähere mich selber diesen Thema durch das Schreiben an und weiß am Ende, wenn das Buch dann fertig ist, weitaus mehr, als ich am Anfang wusste.
00:04:15: Spannend.
00:04:16: Und
00:04:16: dann kommt noch dazu, wenn man das dann auch noch in der Form eines Buches macht oder wenn das Ziel ist, dass man am Ende ein Buch hat, dann muss man seine Gedanken so ordnen und so klar sein in seinen Formulierungen, damit es auch jemand anderer versteht.
00:04:33: Und das macht es aber einem selber auch viel klarer.
00:04:36: Und deswegen finde ich, schreiben einen wirklich faszinierenden Prozess.
00:04:39: Da würde ich jetzt natürlich gern weiter mit dir reden, aber das Buch... Aber du bist zu den Wechseljahren da, weil dieser Podcast, der dreht sich um die Wechseljahre.
00:04:48: Am Anfang haben wir dich schon gehört oder gesagt, dass Turbulenzen auch Abschiede, welche Abschiede assoziierst du mit den Wechseljahren?
00:04:55: Ach, also das, was da
00:04:57: turbomäßig
00:04:59: zu spüren ist, finde ich als Frau, ist... dieser radikale und schnelle Umschwung in ein anderes Leben.
00:05:08: Also ich finde, dass das ganze Leben uns hier begleitet mit Abschiednehmen und Verlusten kleineren und größeren.
00:05:16: Manche ziehen sich halt über eine längere Zeit.
00:05:18: Das, was bei den Wechseljahren und bei der Menopause so bemerkenswert ist, ist, dass es so schnell geht, finde ich.
00:05:27: Es geht also gerade ... Bei der Menopause, wenn es dann wirklich mal so vorbei ist, rein körperlich, was sich da mit einem tut.
00:05:39: Was ist da bei dir passiert?
00:05:42: Die Veränderung der Haare, die Veränderung der Haut.
00:05:48: Die Gewichtszunahme zum Beispiel.
00:05:50: Also ich esse sicherlich ein Drittel von dem, was ich früher gegessen habe, und lehme permanent zu.
00:05:56: Ich meine, es gibt sicherlich irgendwelche Möglichkeiten, damit umzugehen.
00:05:59: Das ist dann halt auch immer die Frage, ob man sich das... Also der Aufwand wird natürlich immens viel größer als früher.
00:06:08: Also früher, wenn überhaupt ein Thema für mich war, dann habe ich halt, weiß ich nicht, zwei Tage ein bisschen weniger gegessen und hatte halt wieder das Gewicht, das ich hatte.
00:06:17: Das ist vorbei.
00:06:19: Ja, davon können wir alle ein Lied singen.
00:06:20: Da haben wir unsere Überernährung, haben wir uns hier schon unterhalten, werden wir sicherlich auch noch einmal uns vertiefen, weil das kennt fast jede Frau in dieser Phase.
00:06:28: Was mich ein bisschen überrascht an dem, was du sagst, ist,
00:06:30: dass es so
00:06:30: schnell geht.
00:06:31: Weil das ist ja durchaus die Wechslehrer sind ja ein Prozess.
00:06:34: Also ich finde, das dauert jetzt schon recht lang bei mir.
00:06:37: Was klingt da bei dir so schnell?
00:06:38: War das wirklich von halb auf morgen?
00:06:40: Also ich glaube, das ist ja sehr unterschiedlich von Frau zu Frau, wie ich das mitkriege.
00:06:44: Ich habe sehr viele Frauen in meinem Umfeld, bei denen sich das über Jahre zieht und auch mit wirklich starken Symptomen.
00:06:52: Also ich kenne im Bekanntenkreis, Freundeskreis Frauen, die vor mir Schweißausbrüche bekommen und Hitzewahlungen, also wo ich es regelrecht sehe, von einer Sekunde auf die andere und die mir dann erzählen, sie haben das seit Jahren.
00:07:05: Ich gehöre zu den absolut glücklichen, denen das so Gott sei Dank nicht passiert ist.
00:07:10: Ich hatte ein bisschen Hitzeballungen, aber jetzt gar nicht so extrem schlimm und auch nur sehr, sehr kurz.
00:07:19: Und ich habe schon so ab Anfang Mitte fünftig dann gemerkt, oh, es stellt sich irgendetwas in mir um.
00:07:31: Aber so, das ist ... Dass ich es radikal und turbomäßig empfunden habe, war schon so in den ... Ja, weiß ich nicht.
00:07:42: Also wirklich kurz nach der Menopause.
00:07:46: Viele Frauen berichten auch darüber, dass das mental was mit einem
00:07:50: macht.
00:07:50: Ja.
00:07:50: Wie war das bei dir?
00:07:51: oder wie ist das bei dir?
00:07:53: Turbulenzen hast du auch gesagt.
00:07:55: Ja.
00:07:57: Ich weiß, dass ich da auch stärkere Stimmungsschwankungen hatte und eben auch Niedergeschlagenheit.
00:08:04: und Reizbarkeit, wobei, wie gesagt, ich vergleiche das immer mit anderen Frauen, die ich kenne.
00:08:11: Also, jetzt war in meinem Fall noch relativ harmlos, alles.
00:08:16: Aber ich finde ja, weil wir ja, also ich habe jetzt vornehmlich über die körperlichen Sachen gesprochen, jetzt ein bisschen über die mentalen, ich finde ja, was so schwierig an dem Ganzen ist, ist, dass wir ja in einem Alter in die Wechseljahre kommen, wo ja ohnehin das Leben einem ja auch noch ganz andere wichtige Aufgaben bestellte, existenzieller Natur.
00:08:37: Das kommt ja dann alles zusammen.
00:08:39: Diese
00:08:39: Lebensmitte,
00:08:40: oder?
00:08:41: Also ich versuche ja in diesem Podcast.
00:08:42: natürlich reden wir auch und das ganz wichtig und mit Expertinnen über körperliche, psychische, was auch immer, Auswirkungen.
00:08:50: Auch gesellschaftliche finde ich ganz wichtig.
00:08:52: In deinem Beruf kommen wir noch drauf, ist das wahrscheinlich auch ein Thema, mit dem Alter werden.
00:08:56: Aber diese leben, diese verdammte Lebensmitte, da passiert ja so wahnsinnig viel.
00:09:03: Vielleicht schildest du ein bisschen, was da deine Themen vor allem waren?
00:09:06: Oder weil du sagst dem, es kommt so viel zusammen, was kam bei dir zusammen?
00:09:10: Ja, wir sind halt jetzt in einem Alter, wo unsere Eltern, sollten sie noch leben, halt schon ziemlich alt sind.
00:09:16: Und manche sind pflegebedürftig.
00:09:21: Es gibt ganz viele grundlegende Aufgaben des Lebens, von denen man weiß, dass sie auf einen zukommen und für die man aber dann letztendlich doch nicht wirklich gut vorbereitet ist.
00:09:34: Und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob man sich für die tatsächlich so gut vorbereiten kann, dass man dann mit einer gewissen Gelassenheit und Einfachheit damit umgeht.
00:09:42: Die sind einfach schwer.
00:09:44: Also zu erleben, dass Zum Beispiel die Eltern, die mal groß und stark für dich verantwortlich waren und immer irgendeinen Ratschlag wussten und die starken waren in deinem Leben.
00:09:55: Plötzlich, die sind die Schwachsinn drin.
00:09:58: Es dreht
00:09:58: sich um und du hast halt eine wahnsinnige Verantwortung und du siehst ja auch manchmal ...
00:10:03: hilflos
00:10:04: zu, wie jemand, der dir so sehr am Herzen liegt, leidet oder irgendwie Schmerzen hat und du kannst nicht helfen.
00:10:10: Dann kommt halt auch in unserem Alter, finde ich dazu, dass es halt immer mehr Krankheitsfälle im Umfeld gibt, immer mehr Todesfälle im Umfeld gibt.
00:10:19: Also ich finde, das ist ein Alter, wo man mit ganz elementaren Lebensaufgaben konfrontiert ist und Dinge bewältigen muss.
00:10:33: in einer Intensität und Radikalität, wie man es wahrscheinlich vorher auch machen muss.
00:10:40: Aber es ist halt sehr geballt, finde ich, in unserem Alter.
00:10:44: Ich finde, diese Lebensmitte ist dann auch noch zusätzlich zu all dem, was du sagst, so ein bisschen eine Nicht-Fisch-Nicht-Fleisch-Geschichte.
00:10:51: Man ist nicht mehr jung, aber Altzimmer ja auch noch nicht.
00:10:54: Genau, genau.
00:10:55: Also, ich finde es auch für mich manchmal schwierig, mich zu definieren.
00:10:59: Innerlich sehe ich mich so und so anders, als mich zum Beispiel die Generation meiner Tochter sieht.
00:11:04: Ich meine, okay, wie wir zwanzig waren, haben wir Frauen wie uns auch uraltgewohnt.
00:11:08: Also, wie ich.
00:11:09: Im Gymnasium in der ersten Klasse waren die in der dritten Klasse für mich Erwachsen und die in der achten Klasse waren für mich Kreisinnen.
00:11:16: Ja, das ist
00:11:17: gut.
00:11:17: Die anderen jenseits.
00:11:18: Das ist ein jenseitsbereich.
00:11:20: Genau.
00:11:20: Und von den anderen rede ich gar nicht.
00:11:22: Da waren Zombies irgendwo.
00:11:24: Natürlich, ja.
00:11:25: Aber das ist was, was vielleicht auch ein bisschen in deinem Beruf zumindest, das haben wir, dass auch Kolleginnen von dir auch hier so erzählt, schwierig ist in der Besetzung zum Beispiel, dass du dann ja in dieser Phase oft wenig besetzt ist und dann wieder vielleicht wieder, wenn du wirklich alt bist.
00:11:40: Ist das etwas, ich meine, du bist sehr erfolgreich, du machst Kinofilme, du bist in diversen Serien, Vorstattweiber, Walking on Sunshine, was weiß ich, was alles, ja, müsst mit seine lange Liste aufzählen.
00:11:52: Betrifft dich das trotzdem, dass das ein bisschen alter Schwieriges?
00:11:55: Ja, klar, natürlich betrifft mich das, weil du einfach nicht einordnbar bist.
00:12:00: Und das ist ja das, was man gerade beim Drehen besonders mag, dass man Schauspieler auch nach stereotypischen Merkmalen besetzt.
00:12:12: Das ist auf der Bühne anders.
00:12:13: Auf der Bühne kann man sich viel mehr verwandeln, weil es da auch diese Distanz gibt.
00:12:18: Und vor der Kamera ist es so, dass man Menschen ja gerne Typ besetzt.
00:12:23: Nach Merkmalen wurde die Zuschauer nicht so viel nachdenken muss, wo man schon gleich mal so einen Eindruck hat.
00:12:29: Und ab einem gewissen Alter wird man ... Sagen wir so, ist so das Äußere, stimmt dann nicht mehr mit dem überein, was es für Bilder in den Köpfen gibt für eine begehrenswerte Frau oder für eine Frau, die einen Love-Interest
00:12:48: spielen kann.
00:12:48: Aber sollten sich nicht diese Bilder im Kopf vielleicht mal langsam ein bisschen ändern?
00:12:52: Also wenn man sich jetzt anschaut, wie wir so, was haben wir denn, sage ich mal, und wie ... unsere Mütter wahrscheinlich schon ähnlich, aber unsere Großmütter bei Samen waren in diesem Alter, da sind Welten dazwischen.
00:13:03: Und wir werden ja auch immer älter.
00:13:04: insofern relativiert sich ja auch das Alter ein bisschen.
00:13:07: Natürlich.
00:13:09: Ich finde, dass die Filmindustrie und das Fernsehen der Realität sowieso hinterher hinkt.
00:13:14: Sehr oft tut sie das und auch in dem Fall.
00:13:17: Und was?
00:13:19: finde ich auffällig ist, dass es dann schon Filme gibt mit Frauen über fünfzig oder über sechzig sogar die Hauptrollen spielen und diese wahnsinnig begernswerte Objekte der Lust spielen.
00:13:31: Und dann sagt man, naja, schau, ich mein, gibts ja ihr selbst doch vertreten.
00:13:35: Und dann schau ich hin.
00:13:36: Und dann ist es dann in die Goldkitten oder in
00:13:38: die Mauer.
00:13:40: Oder wer auch immer in der... Immer
00:13:43: nicht mehr erkennt.
00:13:44: Na ja, vor allem, ich mein, faltenfrei.
00:13:47: Nicht mehr erkennt war.
00:13:49: Ja, und auch eine Figur, die ich mein ganzes Leben lang nicht hatte.
00:13:52: Auch als junge Frau
00:13:53: nicht.
00:13:54: Und wo ich mir dann denke, wo bitte soll sich eine normale über fünfzigjährige Frau mit... diesen Frauen identifizieren können.
00:14:02: Da wird man ja wieder ein bisschen ausgetrickst.
00:14:06: Ich kann mich erinnern, dass ich ... Wie ich in dem legendären Satz in einer Serie war, wo die Kinder aus dem Haus sind, kann ich endlich wieder arbeiten gehen.
00:14:17: Und ich habe nicht gemeint, dass die Kinder im Kindergarten sind, sondern tatsächlich aus dem Haus und studieren und alleine wohnen.
00:14:23: Weil du
00:14:24: mit der Zeit von jemandem, der quasi eine
00:14:26: Fünfzigjährige gespielt habe.
00:14:28: Das wurde nie ausgesprochen, aber es war ... Usus, dass man so besetzt hat.
00:14:33: Und jetzt ist es so, dass die besetzt, die zwar über fünfzig oder über sechzig sind, aber auch schon wie dreißig.
00:14:39: Und dann sagt man ja, schau,
00:14:41: ist jetzt Dori vertreten.
00:14:43: Funktioniert halt so nicht.
00:14:45: Und abgesehen davon ist ja schön begernswert zu sein und ein Love-Interest zu sein und jung und schön.
00:14:52: Alles wunderbar.
00:14:53: Aber das ist doch nicht das einzige, worüber wir uns als Frauen definieren lassen.
00:14:59: sollten.
00:14:59: Die Tatsache ist aber, dass das in erster Linie das ist, worüber wir definiert werden.
00:15:05: Also das Thema Jungsein und Schönsein begleitet uns Frauen ein Leben lang.
00:15:11: Und ich hatte oft in meinem Leben das Gefühl, ich habe quasi eine Bringschuld als Frau.
00:15:16: dass ich ewig jung und schön sein muss.
00:15:18: Trifft einen das dann mehr, wenn du das Gefühl hast, dein Job verlangt hast, eben so, wenn du, so wie du Eingangs gesagt hast, festgestellt hast, gerade jetzt auch mit der Menopause oder so, hat es schon so ein bisschen Hebel gesetzt, einfach in eine andere Lebensphase, ist das dann belastender, wenn man weiß, dass das in diesem Umfeld besonders schwierig ist?
00:15:33: Naja, du kommst auf jeden Fall nicht umhin, dich damit auseinanderzusetzen.
00:15:37: Ich glaube, dass das ein Thema für ganz, ganz viele Menschen ist.
00:15:40: Für Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und vor der Kamera.
00:15:44: Unser Alterungsprozess verläuft quasi vor laufender Kamera.
00:15:48: Also du kommst nicht umhin einen Umgang damit zu finden.
00:15:53: Und dann ist eben die Frage, wie sieht dieser aus?
00:15:56: Ich glaube, so zu tun oder permanent empört darüber zu sein, dass es so ist, kann man eine Zeit lang, aber Dauerempörung bringt einem letztendlich nicht weiter.
00:16:06: Das sind halt die Tatsachen.
00:16:08: Ich glaube, dass jede Frau für sich ganz persönlich herausfinden muss.
00:16:14: Wie man endlich einen Frieden mit sich selber, mit seinem Alter und mit seinem Aussehen findet.
00:16:21: Nicht einfach.
00:16:21: Das ist überhaupt nicht einfach.
00:16:23: Also das ist etwas, woran ich immer wieder arbeiten muss, weil ich ja über den Beruf oder auch privat immer wieder damit konfrontiert werde, dass ich nicht mehr die bin, von der ich innerlich glaube, noch die zu sein.
00:16:39: Ich fühle mich innerlich ganz anders, als ich wahrgenommen werde.
00:16:43: Und auch, als ich mich selber manchmal wahrnehme, wenn ich mich auf Fotos sehe oder im Fernsehen sehe, dann denke ich, oh, wow, da ist doch eine reife, eine ältere Frau.
00:16:52: Interessant, das ist nicht die freizundjährige, vollkommen verblödete Mädchen.
00:16:56: Da
00:16:57: anderen sieht man es vielleicht.
00:16:58: Ja,
00:16:58: und bei den anderen sehe ich natürlich, wie sie altern, bei mir.
00:17:02: Man hat auch seinen eigenen Blick auf sein eigenes Spiegelbild.
00:17:05: Das ist nicht mit der Realität.
00:17:07: Ja, damit müssen wir uns ... Ich weiß gut, wovon du sprichst.
00:17:11: Da muss man daran arbeiten und sich immer wieder mit Dauerempörung wieder sagt, es bringt nichts.
00:17:16: Man muss sich damit zurechtfinden.
00:17:18: Und jetzt ein bisschen Werbung.
00:17:32: Die Frage, wie man sich definiert, und da komme ich jetzt noch mal zu den Wechselern zurück.
00:17:36: Eigentlich erlebe ich fast bei allen Frauen, die ich bis jetzt gefragt habe oder Experten oder permanente Frauen, so wie du, ja super, red mir drüber.
00:17:43: Es gibt aber auch welche, die sagen, nicht bös sein, ich finde das gar nicht gut.
00:17:48: Wir Frauen machen uns dadurch eher schwach.
00:17:50: Wir stellen unsere körperlichen Unzulänglichkeiten oder Probleme, Problemchen, je nachdem, wie schwer man das eben trifft.
00:17:59: Also als feministisches Sicht gibt es da unterschiedliche Zugänge.
00:18:03: Und manche Frauen meinen eben, wenn man nicht so viel darüber das macht, dann ist es schwächer.
00:18:09: Ich finde das nicht, aber es würde mich interessieren, was du darüber denkst.
00:18:13: Finde ich spannend, wusste ich gar nicht, dass es so eine Haltung dazu gibt.
00:18:17: Ich habe mir ganz ehrlich gesagt auch nicht so wahnsinnig viele Gedanken darüber gemacht.
00:18:21: Erst, wie ich dann erfahren habe, dass du diesen Podcast machst und so und dann sagst, interessant, dass man darüber ein Podcast macht.
00:18:27: Ich finde es insofern spannend, als wir zum Beispiel überhaupt kein Problem haben, über die Pubertät von Kindern und Jugendlichen zu
00:18:32: sprechen.
00:18:33: Was was ähnlich ist, ist ein Endeffekt.
00:18:34: Es ist im Grunde genommen halt dasselbe nur mit anderen vorzeichen.
00:18:39: Und bei den Jugendlichen würden wir das dann wahrscheinlich als ein Entwicklungsprozess bezeichnen.
00:18:46: Und bei uns Frauen ist es dann kein Entwicklungsprozess, sondern ein Alterungsprozess.
00:18:51: Und
00:18:51: ich glaube, das ist ein Punkt.
00:18:53: Ich
00:18:53: glaube, dass das ein Punkt ist.
00:18:55: Und ich habe dem Verdacht, dass hinter dieser Haltung und diesem Argument so ein Gefühl steckt, wenn man das als Schwäche bezeichnet, dass wir
00:19:08: Frauen
00:19:10: quasi uns gar nicht leisten dürfen, uns zu dem zu bekennen, was tatsächlich ist und uns weiterhin wahnsinnig behaupten müssen.
00:19:22: Ich allerdings bin der Meinung, dass sich zu Dingen zu bekennen, die nun mal sind, keine Schwäche ist, sondern das ist der erste Schritt, dass man erstens einmal sich austauscht und zweitens einmal einen Umgang damit findet, auch im Austausch mit anderen Menschen.
00:19:43: Und die Realität und die Biologie und einen vollkommen natürlichen Zustand, das gehört einfach dazu.
00:19:55: habe ja keine Menopause, weil ich was falsch gemacht habe im Leben oder weil ich nicht brav war oder nicht genug Leistung erbracht habe.
00:20:02: Es passiert.
00:20:04: Das heißt, ich kann das ja nicht, auch wenn ich darüber schweige, hört es ja nicht auf.
00:20:10: Also ich empfinde es als ein Zeichen von, ich kann nicht einmal sagen, dass ich das ein Zeichen von einem starken Selbstbewusstsein empfinde.
00:20:20: Ich empfinde es, was vollkommen natürlich ist, darüber zu reden über etwas, was vollkommen natürlich ist.
00:20:25: Es ist ja auch keine Krankheit, auch das müsste einem mir nicht beschämen.
00:20:30: Aber es kann einen irgendwie wirklich massiv bereffen, vor allem dann, wenn man keine Informationen hat, wenn es keine Awareness gibt, wenn es kein Bewusstsein gibt, das ist auch der Grund.
00:20:40: Also ich habe ja begonnen, diesen Podcast auch als eigener Betroffenheit zu machen.
00:20:43: Jetzt geht es mir schon viel besser, aber bei mir war das nicht für neudauf morgen, sondern lange, es quält mich lang schon dieses Ding.
00:20:49: Inzwischen habe ich gute Methoden gefunden, damit umzugehen, ist nicht immer gleich trotzdem, aber... Mir hat damals so geholfen, wie ich von den ersten Frauen gehört habe, die öffentlich darüber gesprochen haben.
00:20:59: Weil ich keine Informationen hatte.
00:21:02: Ganz, ganz viele Frauen.
00:21:04: Wie das denn sein wird.
00:21:05: Die warten das bei dir.
00:21:06: Hast du das Gefühl gehabt, hat deine Mutter je mit dir darüber gesprochen, dass da mal so eine Phase kommt, wo sich recht viel tut in meiner Frau.
00:21:14: Hast du das Gefühl gehabt, dass du in dieser Phase der Wechseljahre gut informiert gegangen bist?
00:21:19: Nein, eigentlich nicht.
00:21:21: Also ich hab das mitgekriegt, wie gesagt, über Freundinnen und Bekannten, die in den Wechseljahren waren und eben diese Hitzewahlungen hatten.
00:21:33: Also ich wusste irgendwie, da kommt etwas auf mich zu, was absolut nicht angenehm ist.
00:21:38: Und ich hatte dann halt auch immer das Gefühl, wie bei so vielen Dingen heutzutage, na gut, wenn's dann soweit ist, informiere ich mich dann schon im Internet.
00:21:48: Also im Internet, nicht bei einer Ärztin oder so.
00:21:51: Na, im Internet und ja, ich muss das ganz ehrlich sagen.
00:21:56: Also, eine Ersterlinie im Internet und dann, wenn ich dann bei meiner Gynäkologin bin, dann würde ich dann schon mit ihr reden.
00:22:04: Aber ich weiß jetzt natürlich auch nicht, wenn es bei mir jetzt schlimmere Symptome gegeben hätte.
00:22:11: Wie gesagt, mich hat es ja nicht so wahnsinnig hart getroffen.
00:22:14: Aber dass es nicht informiert sein ist etwas, was ja jetzt wirklich besser wird.
00:22:17: Also, ich habe schon das Gefühl, Also es vergeht ja wirklich kaum einen Tag, wo nicht dann wieder in irgendeiner Zeitung das Thema Ernsthaft bearbeitet wird und Informationen kommen.
00:22:28: Also inzwischen kommt man an Informationen.
00:22:31: Also sind wir noch so, dass auch Ärztinnen selber erzählen, das haben sie in der Ausbildung überhaupt nicht gehabt, das Thema.
00:22:38: Interessante.
00:22:38: Also warum
00:22:39: sollen die dann unbedingt solche Expertinnen sein dazu?
00:22:43: Und es gibt auch immer mehr, das ist für mich auch so ein Schwerpunkt eben zu schauen, wie geht es Frauen in dieser Phase?
00:22:50: am Arbeitsplatz.
00:22:51: Darum ich hatte ja auch deshalb einen SGV an das Kopf da und ich biete ja so Vorträge an zum Thema Wechseljahr- und Arbeitsmarkt.
00:22:58: Und dann merkt man dann aber schon, auch wenn viele über die Wächsjahre gesprochen wird, dass du aktiv jemanden buchst und Geld in die Hand nimmst und sagst, heute machen wir in unserer Firma einen Wechseljahrabend, da gibt es doch durchaus noch Hemmschwellen.
00:23:10: Also so wie das wirkt, so ein easy Thema ist das immer noch nicht.
00:23:14: Und in der Schweiz, ganz aktuell habe ich gestern gefunden, weil ich schaue jeden Tag mal rein, was gibt es Neues oder so, haben sie jetzt auch an erstes Umfrage gemacht zum Thema Arbeitsmarkt.
00:23:23: und da hat die Schäfeärztin an der Uniklinik für Frauenheilkunde Das heißt Inselspital Bern
00:23:28: gemeint.
00:23:29: Die Wechslehrer sind keine Krankheit, so wurde ihm gesagt.
00:23:32: Aber sie können krank machen, wenn Frauen im Arbeitsumfeld damit allein gelassen werden.
00:23:37: Und das, glaube ich, ist schon ein wichtiger Punkt.
00:23:40: Nur mal auf das zurückzukommen, was du vorhin gesagt hast, dass Ärztinnen selber gar nicht ausgebildet werden oder der Ausbildung kein Thema ist mit der Medepause.
00:23:50: Das öffnet ja noch mal ein größeres Thema, dass überhaupt Frauen in der Medizin vernachlässigt werden.
00:23:55: Das ist also ganz oft die Medizin der Männer ist und nicht... Medikamente
00:24:00: aus, medikamentlich
00:24:01: in Probanden
00:24:02: getestet werden.
00:24:03: Genau.
00:24:03: Also das fällt mir nur dazu noch ein.
00:24:07: Ich kann mir vorstellen, dass es so eine Scheu gibt, über dieses Thema zu sprechen.
00:24:15: Zum einen, weil das natürlich auch etwas ist, was sehr leicht zur Belustigung führt.
00:24:23: Also man macht sich ja gerne auch lustig über Frauen, wenn sie ihre Tage haben, weil sie so reizbar sind oder eben, wenn sie dann in der Menopause sind.
00:24:32: Man möchte nicht quasi teil dieses Bildes sein.
00:24:36: Dann kommt natürlich auch noch dazu, dass es Symptome gibt, die doch sehr intim sind, weil sie unter anderem auch im Intimbereich sind.
00:24:46: Ich kann mir schon vorstellen, dass man nicht gerne besitzt und über seine private Scheidendrockenheit spricht oder über den Haarausfall oder was auch
00:24:58: absolut nicht notwendig.
00:24:59: Das wollte ich gerade sagen.
00:25:01: Also das finde ich ist aber ein Thema.
00:25:03: Darüber sollten die Expertinnen sprechen, die Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen und, weiß ich nicht, jeder, der sich wirklich beruflich damit auseinander ist.
00:25:12: Das ist in deinem beschützten Gespräch, wo das auch stattfindet.
00:25:14: Genau,
00:25:14: wo das auch stattfindet.
00:25:15: Also es ist ja keiner gezwungen, detaillierte Informationen über seine Intimshere mit anderen zu teilen.
00:25:23: Also insofern glaube ich, dass es halt diesen Nimbus hat und dass man da deswegen noch so ein bisschen verschreckt ist, was dieses Thema anbelangt.
00:25:34: Ich finde nur, es ist eine Tatsache.
00:25:36: Und es verändert sich auch insofern sehr als Frauen.
00:25:39: Also ich beschäftige mich ja mit dem Thema mehr in den Ibernen.
00:25:42: Und zwanzig Jahre zurück war das faktische Pensionsantrittsalter von Frauen.
00:25:47: Also nicht das Gesetzliche, das war schon immer höher.
00:25:49: Aber faktisch waren Frauen im Pension gegangen, sind in Österreich, waren das mit sechsundfünfzig Jahren.
00:25:54: Das heißt ... Die Frauen sind so und so in dieser Phase aus dem Arbeitsprozess geschwunden.
00:25:58: Jetzt ist das Gesetzlichheber.
00:26:01: Wir diskutieren über setzlich, was auch immer, jedenfalls passt sich auch immer mehr an.
00:26:05: Das heißt, man muss eigentlich damit umgehen, weil wenn man diese Frauen im Arbeitsprozess halten will, hoffentlich, die ja auch eine große Expertise dann anzubieten haben, weil sie schon lange arbeiten, Fachkräfte, Mangels und so und so, ist immer zu lesen.
00:26:21: Und deshalb glaube ich, dass dieses Thema langsam auch eine wirtschaftliche Komponente kriegt.
00:26:25: Du musst nicht über deine Intimitäten sprechen, sondern schauen, wie ich in der Phase durch meinen Arbeitsprozess komme.
00:26:32: Wie komme ich durch den Arbeitsprozess?
00:26:33: Und was gibt es für Unterstützung?
00:26:35: Und was gibt es für ein Verständnis dafür?
00:26:37: Ich glaube, das ist zum Beispiel auch so ein Problem, wenn wir wieder auf den Unterschied zwischen Pubertät und Wechseljahre kommen.
00:26:45: Es gibt zu wahnsinnig viel Verständnis, was ja gut ist für junge Menschen, die in der Pubertät sind, weil man eben sagt, ja mein Gott, die entfalten sich und die können ja gar nicht anders, die haben eine Baustelle im Kopf und die Hormone.
00:26:56: Aber wir haben auch eine Baustelle im Kopf.
00:26:58: Wollte
00:26:58: ich gerade sagen.
00:26:59: Aber von uns erwartet man, weil wir einfach älter sind, dass man sagt, bitte reist dich zusammen, du bist ja kein Jugendlicher.
00:27:06: Aber jeder Mensch, und das ist glaube ich unabhängig, ob Mann oder Frau, weiß doch oder hat Erfahrungen in seinem Leben gemacht, was für eine Auswirkung Hormone auf einen haben.
00:27:18: Also das ist schon ein großes Machtinstrument.
00:27:25: Machtinstrument unseres Körpers und sie steuern uns extrem.
00:27:29: Und sie steuern eben auch extrem unsere Stimmungen und auch ganz viele körperliche Verläufe.
00:27:37: Das ist nicht etwas, das man mit ich reiß mich jetzt zusammen und mein Gott, ich bin ja eine reife erwachsene Frau, ich muss damit umgehen.
00:27:47: bewältigen kann.
00:27:49: Ich kann mich erinnern, wo ich das Gefühl habe, was fährt mit mir, wo ich mich zur Fuhre verwandelt habe.
00:27:55: Das Zusammenreißen war, dass ich nicht allen an die Gurgel gesprungen bin.
00:27:59: Das ist schon was
00:28:00: wert.
00:28:01: Man muss sich
00:28:02: doch auch dafür loben.
00:28:05: Man hat ja eine gewisse Sozialisation hinter sich.
00:28:07: Aber du kannst trotzdem nicht sagen, ich bin jetzt gut gelaunt, weil das funktioniert nicht.
00:28:12: Ja, also das ist natürlich irgendwie.
00:28:14: Du hast auch gesagt und das glaube ich weiß auch jede Frau in dieser Phase, meiner Wahrscheinlich übrigens auch, je älter wir werden, desto mehr müssen wir schauen, dass wir uns ein bisschen um uns kümmern.
00:28:24: Ja.
00:28:25: Selfcare, Ernährung, Bewegung.
00:28:29: Bist du begabt darin, gut auf dich selbst in diesen Punkten aufzupassen?
00:28:33: Phasenweise.
00:28:34: Ich bin immer...
00:28:36: Das hängt immer grad davon ab, in welchem Modus ich bin.
00:28:38: Wo bist
00:28:39: du denn grad in welchem Modus?
00:28:40: Naja, jetzt war ich ein Jahr lang im Schreibmodus.
00:28:43: Das war nicht sehr vorteilhaft für den... Also, ich mein, das war auch Selfcare auf eine bestimmte Art und Weise, weil ich es sehr gerne gemacht habe.
00:28:52: Aber wenn ich im Schreibmodus bin, bewege ich mich sehr wenig und achte auch nicht so sehr auf mein Essen, muss ich leider zugeben.
00:29:01: Ich muss immer so umswitschen.
00:29:02: Also von einem Modus auf den anderen, wenn ich aber in diesem Wow, ich bin jetzt super gesund unterwegs Modus bin.
00:29:08: Dann fällt mir das auch total leicht, dann diskutiere ich nicht mit mir.
00:29:11: Ich glaube, bei mir ist immer das Problem, wenn ich in einem Phasen bin, wo ich mit mir darüber diskutieren muss, ob ich jetzt ein Schoko-Regel esse oder nicht, habe ich eh schon verloren.
00:29:18: Hab ich schon verloren.
00:29:19: Oder
00:29:19: gehe ich jetzt ins Fitnesscenter?
00:29:20: Oder gehe
00:29:20: ich jetzt ins Fitness-Stunde, das ist immer wunderbar.
00:29:22: Also diese Tricks, mit denen ich mich austricksen kann.
00:29:25: Wie
00:29:25: machen welche Tricks hast du?
00:29:26: Verraten ein bisschen.
00:29:27: Naja, diese sind ganz felsenfest.
00:29:30: am Abend mir vorgenommen, in der Früh das Erste, was ich mache, ist aufstehen.
00:29:34: und ins Fitnessstudio gehen.
00:29:36: Genau.
00:29:37: Und dann steht man auf, ne, gut, okay, langsam, langsam.
00:29:40: MS-Helfgeher bedeutet ja auch, dass man sich jetzt nicht unter Druck setzt und sie nicht dauernd an Stress macht, Kaffee trinken, noch mal ins Bett gehen, Buch lesen.
00:29:48: Dann lese ich im Bund immer, ah, das ist aber ein sehr schöner Gedanke.
00:29:51: Den sollte ich, glaube ich, aufschreiben.
00:29:53: Und dann schreibe ich dann, dann geht er und dem, naja, ich kann nie so gut denken wie in der Früh, das ist Totalverschwendung.
00:29:58: Ich gehe am Nachmittag.
00:29:59: Und dann, am Nachmittag bin ich so müde vom Schreiben oder vom Vormittag, dass ich mir den ... vom Schlunze wäre jetzt nicht schlecht.
00:30:05: Und dann, wenn ich dann vom Schlunze aufgewacht bin, dann esse ich was nicht mehr, ui, shit, jetzt habe ich das gegessen, jetzt habe ich so ein Vollmangel, jetzt kann ich nicht ins Witten stehen.
00:30:14: Also
00:30:14: morgen.
00:30:15: Genau, aber morgen ganz sicher.
00:30:17: Ja.
00:30:17: Dann kann man sich hier vorstellen, wie der nächste Tag
00:30:19: aussieht.
00:30:19: Das kennen wir doch alle.
00:30:21: Ich habe eine einzige Methode, die bei mir wirklich hilft.
00:30:24: Die ist, wenn ich mich mit jemandem verabredet.
00:30:27: Wenn ich weiß, da ist jetzt jemand zweiter und ich habe keine Ausrede.
00:30:32: Und ich schnier mich, wenn ich irgendwie nicht komme oder so.
00:30:35: Ich kenne das mit dem Phasen.
00:30:37: Ja, ich finde es alleine ganz schwer, sich zu motivieren.
00:30:39: Das stimmt vollkommen.
00:30:40: Also es gibt Frauen.
00:30:42: Ich kenne sogar solche Persönlich, die wirklich in der Früh aufstehen und jeden Tag ihre halbe Stunde ihrer Stretching und Yoga-Übungen machen.
00:30:48: Und ich denke mal, ihr seid Wahnsinn.
00:30:49: Ich
00:30:50: kenne das.
00:30:50: Ich habe das ja auch gemacht in meinem Leben.
00:30:52: Ich hatte eine Phase in Berlin, da hatte ich mein Fitnessstudio tatsächlich ums Eck.
00:30:57: Ich bin aufgestanden, habe meine Sachen angezogen, bin runter, habe zwei Stunden trainiert und dann bin ich rauf.
00:31:03: Aber wie gesagt, das sind so Phasen.
00:31:06: wo ich nicht mehr mit mir diskutiere.
00:31:09: Und dann geht es wahnsinnig leicht.
00:31:10: Und wenn man ja merkt, wie gut einem das hier tut, also wenn man sich ja mal überwunden hat.
00:31:15: Oder
00:31:16: ich meine, wenn man sich eine Zeit lang dann wirklich durchgehalten hat, dann ist es ja nicht mehr schwer.
00:31:20: Aber das Problem ist immer, wenn man dazwischen aufgehört hat, fängt man halt wieder bei Null an.
00:31:24: So ist der Mensch halt.
00:31:26: Apropos Informiertheit oder auch das von Generationen zu Frauengeneration in einer Familie, auch ein Wissen über diese ... Lebensphase, die ja nicht nur die Wechslehrer beinhaltet, aber eben diese Lebensmitte mit allen Dingen, die du auch geschildert hast.
00:31:40: Du bist deine Tochter.
00:31:41: Redest du mit dir über
00:31:42: das?
00:31:43: Ja.
00:31:44: Also ich rede mit meiner Tochter.
00:31:46: De facto.
00:31:47: Über alles.
00:31:48: Sie reden mal mit mir über Dinge, wo ich denke, das haben wir jetzt viele Informationen.
00:31:56: Ich bin deine Mutter, ich habe ja das alles an, aber musst mir nicht erzählen, wenn du nicht möchtest.
00:32:02: Ja, also wir sind sehr offen.
00:32:04: Aber interessiert es sich
00:32:06: schon auch dafür, wie das dann mal sein wird, oder denkt es sich vielleicht so wie wir uns, oder auch gedacht haben, mein Gott, bis ich Mittefünfzig bin, denn doch das ist Anfang Dreißig, glaube ich, oder?
00:32:13: Ja,
00:32:13: ja, heute.
00:32:13: Heute, heute wird sie ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist
00:32:17: sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie
00:32:28: gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade, ist sie gerade?
00:32:36: Also deswegen ist da schon ein Interesse da bei halt eher persönlicher Natur, wie es mir als Mutter geht.
00:32:42: Und dann sagen wir, du Arme, Arme, ist ein bisschen.
00:32:46: Und das war es dann aber auch.
00:32:49: Aber das Interessante ist ja, finde ich bei der Sonne, dass sie dann auch manchmal sagt, Ja, mein Gott, jetzt geht's mir auch so, wie du's ... Jetzt versteh ich, was du meinst.
00:32:59: Also, sie war einer, die gerne Party-Time hatte.
00:33:03: Und jetzt auch mit Anfang dreiß ich nicht mehr so ganz viel Party-Time mehr.
00:33:07: Am nächsten
00:33:08: Tag ist schon etwas langsamer.
00:33:09: Sie spürt's,
00:33:09: genau.
00:33:11: Und ich denke, das wird dann auch so was sein.
00:33:12: Wenn sie dann so langsam in dieses Alter schlittert, wird sie dann sagen, ah, jetzt weiß ich, was du damals gemerkt
00:33:17: hast.
00:33:17: Aber das ist meine ... Hoffnung auch und auch so ein bisschen meine Motivation auch mit dem Podcast und anderen Dingen zu dem Thema.
00:33:23: Ich mache ja ganz andere Sachen auch, die nicht nur, ich rede nicht nur den ganzen Tag über die Wechsel.
00:33:27: Nichts der echte.
00:33:27: Ich dachte, nein.
00:33:29: Ich habe ein bisschen eine Art Wechsel.
00:33:30: Nein, nein.
00:33:32: Aber eben das und das finde ich auch ein wirkliches Anliegen, dass wir es vielleicht der Töchtergeneration da ein bisschen einen Weg bereiten, dass das ein bisschen einfacher wird vielleicht auch für sie.
00:33:42: Ich wollte gerade sagen, ich glaube, das ist schon so, die sind da viel offener und das stimmt aber nicht.
00:33:49: Ich lebe auch in meiner Echo-Blase-Kammer.
00:33:52: Ich kenne halt die jungen Frauen, die da ziemlich easy mit all diesen Themen umgehen, aber wie wir aus den Nachrichten und so mitkriegen, gibt es ja auch ganz viele andere Bewegungen
00:34:01: zurück.
00:34:03: Wo hin?
00:34:04: Wo ich ... Muss
00:34:05: man aufs Schwergegen halten.
00:34:07: Da muss man wirklich sehr schwer dagegen halten.
00:34:10: Ja, meine liebe, wir könnten unendlich noch reden.
00:34:14: Mich interessiert auch noch jenseits der Wechseljahre.
00:34:17: Du hast dieses Buch jetzt geschrieben, von dem du am Anfang schon gesagt hast, da geht es auch ein bisschen um das Älterwerden.
00:34:22: Das passt ja jetzt auch ein bisschen zu unserem Thema.
00:34:25: Du teilst da einfach auch Gedanken.
00:34:28: Ich teile Gedanken in erster Linie Gedanken.
00:34:33: Das ist sehr schön ausgedrückt.
00:34:35: Persönliche Erfahrungen, aber ich finde es immer ganz... Langweilig, wenn man nur ausschließlich irgendwie über sich erzählt, ich glaube auch nicht, dass ich so wahnsinnig interessiert bin und interessant bin und ein Buch füllen könnte.
00:34:50: Ich schlage halt so eine Brücke aus meinen persönlichen Erfahrungen zu eben größeren Themen wie loslassen im Moment sein, Anerkennung, Empathie, Authentizität, Wahrhaftigkeit.
00:35:04: Alles Themen, mit denen wir in unserem Beruf ganz intensiv zu tun haben.
00:35:09: und geübt und trainiert sind, aber auch Themen, die jeden von uns und jeder von uns betreffen.
00:35:16: Und mit dem Buch geht es auf Tour.
00:35:18: Ja, ich habe jetzt am Sinten, Sinten im Wienmuseum die Buchpräsentation.
00:35:24: Man kann sich da, wenn man interessiert ist, auch übers Internet über das Wienmuseum anmelden.
00:35:30: Und danach gibt es einige Termine für Lesungen in Österreich.
00:35:35: Jetzt mal nächstes Jahr wird es in Deutschland sein.
00:35:38: Und das kann man über die Verlagseite, über mein Instagram und so sehen.
00:35:43: Da wäre ich ein bisschen nachschonend und da sind die Show-Notes geblieben.
00:35:48: Ich glaube, du weißt das schon, weil ich habe es dir ja vorher schon gesagt, ich wünsche mir immer am Ende dieses geschehenes Gesprächs auch so einen ganz persönlichen Menotyp an alle, die jetzt zuhören und sich denken, ah, das ist ein oder andere, was du gesagt hast, das trifft mich vielleicht auch.
00:36:01: Welchen Tipp hast du?
00:36:06: Ich würde sagen elastisch sein, und das meine ich in ... Situationselastisch.
00:36:10: Ja, auch situationselastisch, körperlich elastisch sein, um wieder drauf zurückzukehren.
00:36:15: Stretchen.
00:36:15: Stretchen und so.
00:36:17: Aber vor allem geistig elastisch sein.
00:36:21: Ich glaube, das hilft.
00:36:22: Das wäre mein alleroberster Tipp.
00:36:26: Geistig elastisch sein.
00:36:27: Wenn man das ist, dann lässt sich alles andere vielleicht ertragen.
00:36:31: Wie kann man das üben?
00:36:33: Ja, indem man offener ist, indem man sich nicht so sehr in irgendwelche engen Definitionen vergräbt, sondern einfach sich ein bisschen öffnet seiner Umwelt, den anderen Menschen und neugieriger ist aufs Leben.
00:36:49: Und nicht immer alles weiß von vornherein.
00:36:51: Ich glaube, das hilft schon.
00:36:53: Ein wirklich schöner Tipp.
00:36:55: Danke, dass du gekommen bist.
00:36:57: Danke, dass ich da sein durfte.
00:36:58: Mit dir
00:36:58: die zweite Staffel eröffnet zu haben.
00:37:01: Ein super Gespräch, vielen, vielen Dank.
00:37:03: Ja, ich berg mich auch bei euch allen fürs Zuhören und dabei sein.
00:37:06: und wenn ihr denkt, dieser Podcast wäre auch etwas für eine Freundin oder für euren Partner, vielleicht auch für Kollegen, denn auch Männer kommen hier wieder zu Wort und ich finde es auch wichtig, dass Männer wissen, was diese Wechseljahre denn überhaupt so sind.
00:37:18: Dann ertragen sie uns vielleicht auch leicht in der Phase, da wissen sie.
00:37:21: Jedenfalls dann freue ich mich, wenn ihr weiter sagt, dass es diesen Podcast gibt.
00:37:26: Ich freue mich auch, wenn ihr das posten wollt.
00:37:27: Wenn ihr konkrete Fragen habt, die ich vielleicht in einer nächsten beantworten kann, schreibt mir doch, das geht ganz einfach über meine Homepage, auch die findet ihr in den Show Notes.
00:37:36: Sobald weitere Infos eben zu Pro schaut man da nicht, mit der ich gerade gesprochen habe.
00:37:40: Danke fürs Zuhören und in vierzehn Tagen gibt es dann die nächste Folge.
00:37:44: Ich freue mich auf
00:38:09: euch.
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